Samstag, 5. Januar 2013

Post #11


Feliz Navidad!

Weihnachten 20-12 war für mich natürlich etwas Besonderes. Hier in Argentinien ist das schon ein bisschen anders als gewohnt.

Mein Weihnachten begann schon am 20.Dezember, als mir der Postbote das Paket aus der Heimat überreichte… Nach ewigen hin-und-her und Zollstationen und Paketöffnungen, habe ich nach fast 4 Wochen mein Paket doch noch Rechtzeitig bekommen. J Danke <3

Zu Weihnachten sind wir nach Buenos Aires gefahren. Für 11 Tage waren wir in der schönen Hauptstadt Argentiniens. Da haben wir ein zweites wunderschönes Haus. Am 23. Dezember haben wir uns alle bei dem Onkel zur „Essenvorbereitung“ am Nachmittag getroffen. Wir, das war die Familie von meiner Gastmutter Monica. Zum ersten Mal seit ich hier in Argentinien bin, sehe ich andere Mitglieder und habe mich gleich gut aufgenommen Gefühlt. Ich habe meine Cousins und Cousinen kennengelernt und mich super mit ihnen verstanden. Als wir uns nun am Nachmittag trafen, gingen wir erst alle in das Freibad des Campos. Wir konnten auch Tennis und Fußball spielen. Danach gings zurück zum Haus. Etwa 1 Stunde später wurde vom Fleischer ein Frisches Ferkelchen gebracht. 10 Minuten später hatte auch sein letztes Stündlein geschlagen, es wurde bearbeitet und der Grill wurde angefeuert. Bei ganz ganz geringer Hitze lag das 17kg-Ferkelchen nun 6,5 Stunden auf dem Rost. Zwischendurch wurde es mit einer Salzlauge zur Krustenbildung eingeschmiert und um 4 Uhr in der Nacht war es dann fertig und wurde vorerst vom Grill genommen. An Heiligabend war es vormittags ein Tag wie jeder andere. Die Geschäfte hatten offen, nichts hatte wirklich an Weihnachten erinnert und es war auch keine Stimmung vorhanden, wie wir es aus Deutschland kennen. Nicht mal ein bisschen. Am Nachmittag duschte ich mich, zog mir die Anzughose, das weiße Hemd und die schwarzen Schuhe an, woraufhin meine Familie verwundert schaute. Ich sagte ihnen, dass es in DE normal ist, sich an Heiligabend und auch an den Folgetagen ordentlich anzuziehen. Schließlich sollen wir ihnen ja auch deutsche Kultur ein bisschen entgegenbringen. Ich glaube, ich käme mir auch komisch vor, wenn ich mit kurzer Hose und Sportshirt an Heilig Abend in die Kirche gegangen wäre… Um 20 Uhr ging ich dann gemeinsam mit meinen Gasteltern in die heilige Messe, was ich sehr schön fand, dass sie mich begleiteten. Sie sind zwar katholisch, aber gehen nicht in die Kirche. In der Kirche fielen mir direkt die Ventilatoren auf, die an jeder Säule hingen und die komplette Messe über, sich brummend von rechts nach links und wieder zurück drehten. Die Menschen in der Kirche sahen aus, als wenn sie gerade bei ihrem Tagesablauf unterbrochen wurden… Manche Leute in Sportsachen, als wenn sie gerade beim Joggen waren. Ein Mann war sogar in Weißer Hose und Arztkittel in der Kirche. Neben mir saß eine Frau in Leggins und Flip-Flops. Es war komisch. Naja, nach der Messe holten wir meine Gastbrüder ab und fuhren zum Onkel, wo das Schwein seinen finalen Lauf erlebte. Noch einmal wurde „la Parrilla“ (der Asado-Grill) angefeuert. Dieses Mal mit mehr Kohle und größerer Hitze. Nach etwa 30 Minuten war es dann vollbracht. Es wurde kleingeschnitten und mit Salaten, Soßen und vielen anderen Beilagen serviert. Wir waren etwa 16 Leute. Vom Schwein war danach nichts mehr übrig. Danach servierte ich das Hexenhäuschen, was ich für meine Familie gemacht habe und erklärte ihnen den Hintergrund und die damit verbundene alte Tradition. Begeistert und interessiert ließen sie es sich schmecken. Danach spielte ich vor versammelter Familie mit meiner Klarinette, was ihnen sehr gefallen hat. Alle Familienmitglieder waren ganz normal gekleidet…kurze Hose, Flip-Flops und ein bequemes T-Shirt. Bei 51°C war das auch angebracht. Ja, es waren an diesem Abend 51°C und damit der heißeste Tag in meinem Leben und das auch noch an Heilig Abend. Da ich keine anderen Sachen mithatte und sie auf Grund dieses feierlichen Tages nicht wechseln wollte, blieb mir nur übrig die Ärmel hochzukrempeln. :D Kurz vor Mitternacht versammelten sich alle auf der Wiese vor dem Haus. Um 0 Uhr riefen alle einmal kräftig nach „Papa Noel“ und im oberen Stockwerk öffnete sich ein Fenster des dunkel-gemachten Hauses und eine Person in Weihnachtsmann-Anzug trat hervor. Er erzählte und lobte die Kinder. Danach ließ er an einem langen Strick die Geschenke herunter zu den Kindern, die schon bereits sehnsüchtig darauf warteten. Zum Schluss dankten alle dem Weihnachtsmann und er verschwand…  Nachdem alles verteilt und beschaut war, feierten wir weiter. Meine Familie hatte sich sehr über die Geschenke gefreut, die mir aus Deutschland zugeschickt wurden. (Hier nochmal ein Danke an meine Eltern. Auch über das Süße, was ihr mir geschickt habt. :D) Nach einer halben Stunde kam jedoch das erwartete Gewitter… Schnell wurde alles reingebracht und aufgeräumt. Als ich gerade meine Klarinette abbauen wollte, fiel der Strom aus. Der war dann auch die ganze Nacht weggeblieben…  Um 3 Uhr etwa fuhren wir dann nach Hause.
Am nächsten Tag waren wir zu Mittag bei der Schwester meines Gastvaters eingeladen. Dort angekommen wurde ich ebenfalls herzlich begrüßt und aufgenommen. Jetzt kannte ich auch die Familie meines Gastvaters. Bei ihnen hielten wir uns bis ca. 17 Uhr auf. Dieser 1.Weihnachtsfeiertag hatte sich nicht sonderlich von dem deutschen unterschieden.
In den Folgetagen fuhren wir öfters mal ins Zentrum von Buenos Aires oder ließen die Seele im Pool oder auf den Sportanlagen baumeln.  :)
Alles in allem war dieses Weihnachten super, neu, interessant und einfach anders… Danke an meine Gasteltern, Eltern und AFS, dass ich mal ein anderes Weihnachten erleben darf.




Das Ferkelchen und Opa Oscar.



Wir nannten ihr ForrestGump. :P



Meine kleinste Cousine Luzi.



Alfred muss viel durchmachen :D




Meine Gasteltern und ihre Neffin.



An Heilig Abend. 



Leckereien für zwischendurch



In ordentlichen Sachen ;D



Papa Noel am Fenster...




Die ganze Familie Nucera :D



Meine 3 Brüder, eine Cousine und ich. :)



Meine Cousins von der Familie meines Vaters..




So sieht hier übrigens ein Weihnachtsbaum aus ;D

Euer Robert!


(Ach so, wenn ihr ganzen Leser mir eine Freude machen wollt, dann macht es so wie mein Lieblingsbetreuer aus meinem Heimatkomitee in DE (Rolf) und packt eine Packung Haribo in einen Umschlag und schickt den dann zu mir. :D)